Hyaluronsäure – heute aktueller denn je

Hyaluronsäure-Produkte findet man heute wie Sand am Meer. Die Produkte werden nicht nur im Profi-Bereich, sondern auch bei Diskountern, Drogeriemärkten und im Internet angeboten. Ebenso wie die Preise, die von Billig-Angeboten bis hin zu Höchstpreisen variieren, unterscheiden sich natürlich auch die Qualitäten in hohem Maße.

Gerade für die Kosmetikerin ist es deshalb heute mehr denn je notwendig, sich intensiver mit dem Wirkstoff „Hyaluron“ auseinanderzusetzen und sich einen Überblick über den Markt zu verschaffen. Einerseits, um Produkte besser beurteilen zu können, andererseits um die eigenen Kunden fachgerecht beraten zu können. Deshalb hier einige wichtige Informationen:

Deshalb wird Hyaluronsäure zum einen in der Haut benötigt, um sie elastisch, frisch und jugendlich zu erhalten. Andererseits ist Hyaluronsäure auch wesentlicher Bestandteil der Gelenkflüssigkeit. Ein Mangel kann in diesem Bereich zu Gelenkverschleiß bis hin zu Arthrose führen. Auch die Befeuchtung der Augen hängt stark vom Hyaluronsäure-Gehalt der Tränenflüssigkeit ab. Deshalb gibt es heute Hyaluronsäure als Augentropfen gegen trockene Augen, diese wird vielfach als „künstliche Tränen“ bezeichnet.

Woraus wird Hyaluronsäure für die Kosmetik hergestellt? Für welche Kundengruppen Frauen und Männer sind diese besonders geeignet (welche Hauttypen)? Gibt es Kontraindikationen für die Anwendung von Hyaluronsäure?

Für den Einsatz in der Kosmetik gibt es mehrere Herstellungsmöglichkeiten. Zum einen gibt es immer noch Anbieter, die Hyaluronsäure aus Hahnenkämmen verarbeiten. Meist werden allerdings synthetische oder biotechnologisch (teilweise pflanzlich über eine Art Sauerteig) hergestellte Rohstoffe verwendet. Dieser Unterschied in der Herstellungsart erklärt natürlich auch massive Preisunterschiede!

Eine Behandlung mit Hyaluronsäure ist selbstverständlich für Frauen und Männer gleichermaßen geeignet, da die in der Haut vorliegende Menge an Hyaluronsäure bei beiden Geschlechtern in gleichem Maße nachlässt. Da es sich um einen körpereigenen Wirkstoff handelt sind Kontraindikationen nicht bekannt. Allerdings muss man heute beachten, dass bei der Vielzahl von Allergien und Unverträglichkeiten, mit denen wir es heute zu tun haben, auch hier eine Unverträglichkeit nicht 100%-ig auszuschließen ist.

Eine Behandlung mit Hyaluronsäure-Produkten ist für die meisten Hauttypen gut geeignet. Besonders empfehlenswert sind die Produkte natürlich bei trockener und reifer Haut, da man hier grundsätzlich von einem Mangel ausgehen kann. Vor allem auch während der Heizperiode, aber auch nach dem Sommer, ist der Einsatz von hochwertigen Hyaluronsäure-Produkte höchst empfehlenswert.

Welche Hyaluron-Anwendungsformen gibt es für die Kunden? (Auftragen von Produkten, Unterspritzen von Produkten...)

Die Einsatzmöglichkeit von Hyaluronsäure hängt mit seiner so genannten Molekular-Größe zusammen. Denn Hyaluronsäure ist normalerweise ein so großes Molekül (Teilchen), dass es über vom Körper eigentlich nicht aufgenommen werden kann. Weder über die Haut noch über den Darm oder andere „Körperzugänge“. Diese Hyaluronsäure nennt man „langkettige Hyaluronsäure“.

Um langkettiges Hyaluron „in den Körper zu bringen“, gab es bis von einigen Jahren ausschließlich die Möglichkeit, Hyaluronsäure-Präparate zu spritzen. So gibt es – natürlich auch heute noch – die Möglichkeit, Falten zu unterspritzen. Dabei wird möglichst langkettige (also großmolekulare) Hyaluronsäure in die Falten gespritzt. Die Hyaluronsäure wiederum speichert Wasser, die Falte wölbt sich sozusagen auf und verschwindet. Diese Spritzen müssen allerdings regelmäßig wiederholt werden. Und das ist nicht nur recht kostspielig; vielen Kunden ist der Einsatz von Spritzen einfach unangenehm!

Seit einiger Zeit ist man in der Lage, langkettige Hyaluronsäure in kürzere Teile zu zerlegen, ganz neu ist heute die Möglichkeit, Hyaluronsäure in Liposomen zu verpacken. Wichtig ist dabei: Je kurzkettiger die Hyaluronsäure, desto tiefer dringt sie in die Haut ein und desto wirksamer ist das Produkt. Allerdings wird kurzkettige Hyaluronsäure auch schneller wieder abgebaut. Der Einsatz eines passenden Lasers kann diesen Abbau verhindern, indem die kurzen Hyaluronketten in der Haut durch die Energie des Lasers zu langen Ketten zusammengefügt werden. Ein weiteres Geheimnis im Erhalt von Hyaluronsäure in der Haut ist ein Naturstoff namens „Eibisch“, auch als Malve bekannt. Nachweislich behindert dieser Stoff die körpereigene Produktion des Enzyms Hyaluronidase, das für den Abbau von Hyaluron verantwortlich ist. Das heißt, je weniger Hyaluronidase in der Haut, desto länger bleibt Hyaluron in der Haut aktiv.

Die Bandbreite von Hyaluronsäure-Produkten im Kosmetikbereich ist riesig. Woran erkennt die Kosmetikerin ein gutes Produkt? Gibt es Prüfstellen und Zertifizierungen oder prüft und zerifiziert jeder Hersteller selbst?

Leider gibt es in diesem Bereich keine Zertifizierungen. Allerdings sollte man sich beim Anbieter nach Herstellungsverfahren und Molekulargröße (kurzkettig, langkettig) erkundigen. Ein optimales Produkt sollte ein Kombination aus langkettigen (bleiben auf der Haut und erhalten hier die Feuchtigkeit), kurzkettigem (gehen in die mittleren Hautschichten) und mit Hyaluron gefüllten Liposomen (dringen bis zur Keimzellschicht ein) sowie möglichst Eibisch enthalten.

Behandlungsbeispiel  und Rechenbeispiel für eine Anwendung einer Behandlung mit Hyaluronsäure?

Natürlich können solche Behandlungen stark variieren und auf dem Markt werden unterschiedlichste Möglichkeiten angeboten. Wie bereits betont, sollte man bei der Auswahl auf folgende Details achten:

• Wie wird das Hyaluron hergestellt?
• Enthält es eine Kombination aus langkettigem und kurzkettigen Hyaluron, sowie Liposomen?
• Können große Mengen des Produktes eingearbeitet werden?
• Wie lange ist die Behandlung haltbar?

Kosmetische Anwendungen mit Hyaluronsäure gehören zu den wirksamsten und dauerhaftesten Anti-Aging Behandlungen, die heute bekannt sind. Zum Teil kann ein echter Wiederaufbau der Haut erreicht werden. Die normale Hautalterung kann stark verlangsamt werden. Dazu gehören regelmäßige Behandlungen und eine geeignete Heimpflege.

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